Im Jahr 2022 fielen auf den Sektor Industrie in Deutschland 151,9 Mio. Tonnen CO2-Emissionen zurück [^1]. Mit 7,9 Mio. Tonnen (5,2%) war das integrierte Stahlwerk von thyssenkrupp in Duisburg mit Abstand größter Einzel-Emittent [^2]. Dort beginnen derzeit eine Transformation hin zur Produktion von halbwegs klimaneutralem „grünen“ Stahl mit Hilfe von Wasserstoff, was sich das Energie Forum Aachen am 03.08.2023 vor Ort angeschaut hat.
Mit einem Bus wurden wir über das Werksgelände entlang der konventionellen Hochofen-Konverter-Route gefahren. Angefangen bei der Rohstoffanlieferung im werkseigenen Hafen (vor allem Steinkohle, Eisenerz und Zuschlagstoffe) bis hin zur Warmwalzanlage zur Produktion von ca. 30 t schweren Flachband-Coils. Bei der Führung wurde besonders auf die Wiederverwendung und auch Reinigung der in den Prozessen anfallenden Gase und Stoffe eingegangen. Außerdem die Umstellung der Prozesse, wenn in Zukunft die Erzeugung mit der geplanten Wasserstoff-Direktreduktionsanalge erfolgt, statt im Kohle-Hochofen.
Besonders beeindruckend waren die Anlagenbegehung der gigantischen Konverterhalle und der 700 m langen Warmwalz-Anlage. Aus großer, sicherer Entfernung haben wir die enorme Wärmestrahlung des glühenden Stahls zu fühlen bekommen, was uns allen wohl vor Augen geführt haben sollte, wie viel Energieeinsatz hinter diesem alltäglichen Werkstoff steckt.
Wir bedanken uns herzlich für diese aufschlussreichen und kurzweiligen zweieinhalb Stunden bei thyssenkrupp!

Quellen:
[^1] UBA (2023): Treibhausgasemissionen in Deutschland
[^2] WWF (2023): Die Dirty Thirty. WWF-Bericht analysiert die 30 CO2-intensivsten Anlagen der Industrie in Deutschland.